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Ein Forscher träufelt aus einer kleinen Pipette eine Flüssigkeit in ein Reagenzglas. Mehrere Reagenzgläser und ein Erlenmeyerkolben vorn rechts sind mit einer hellblauen, klaren Flüssigkeit gefüllt. Kopf und Schultern des Forschers sind nur unscharf im Hintergrund zu erkennen.

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Bei einer autologen Blutstammzellentnahme werden die eigenen blutbildenden Stammzellen eines Patienten nach vorheriger Gabe eines Wachstumsfaktors aus dem zirkulierenden Blut entnommen. Die Entnahme kann entweder nach einer vorausgegangenen Chemotherapie erfolgen oder (wie bei Fremdspenden üblich) nach ausschließlicher Gabe des Wachstumsfaktors ohne vorherige Chemotherapie durchgeführt werden.

Autologe Stammzellen werden nach der Entnahme immer eingefroren und dem Patienten nach der Durchführung einer Hochdosistherapie zurückgegeben, um die Erholung der Blutbildung im Knochenmark zu gewährleisten und zu beschleunigen.Insbesondere bei intensiv vorbehandelten Patienten ist die Ausbeute an Blutstammzellen oftmals sehr gering. In diesen Fällen kann die Mobilisierung mit einem relativ neuen Wirkstoff (Plerixafor) notwendig sein. Nur in den ganz seltenen Fällen, in denen auch diese Methode versagt, ist eine Entnahme autologen Knochenmarks zu erwägen.

Wie wird eine autologe Blutstammzellentnahme bei uns durchgeführt?

1. Behandlungsplan

Der erste Schritt ist die Erstellung eines Behandlungsplans. Üblicherweise wird der Behandlungsplan durch den behandelnden Hämatologen entworfen und zusammen mit möglichen alternativen Behandlungskonzepten zunächst mit dem Patienten abgestimmt. In komplexeren Fällen erfolgt die Abstimmung zudem in einer Lymphomkonferenz mit weiteren Experten. In Bezug auf die geplante Behandlung wird festgelegt, ob und wenn ja welche Chemotherapie mit wievielen Zyklen einer Stammzellabsammlung vorausgehen soll. Bei bestimmten Erkrankungen kann es auch sinnvoll sein, von vornherein mehrere autologe Stammzelltransplantationen zu planen.

Behandelnde Fachärzte können Fälle jederzeit in der wöchentlichen Lymphomkonferenz der Charité Universitätsmedizin Berlin vorstellen, um Details des Behandlungsplans zu diskutieren.

  • Festlegung von Art und Anzahl der Entnahmen vorausgehender Chemotherapien
  • Festlegung der Zahl der geplanten Transplantationen
  • Erstellung eines ersten Terminplans
  • Festlegung der transplantationsvorbereitenden Chemotherapie

2. Anforderung

Der nächste Schritt ist die Anforderung des autologen Zellprodukts durch einen Arzt. Dieser Schritt ist dem Ausstellen eines Rezepts vergleichbar. Das bedeutet, dass der Empfänger der Stammzellen, die genaue Art des Zellprodukts (oder im Falle mehrerer geplanter Transplantationen) der Zellprodukte und die Zellzahl, die übertragen werden soll, in schriftlicher und verbindlicher Form an uns übermittelt wird.

Um diesen Schritt zu vereinfachen, stehen Anforderungsformulare für alle unsere Zelltherapeutika zur Verfügung. Gegebenenfalls rufen Sie uns einfach an.

  • Anforderung immer schriftlich durch einen Arzt
  • Formulare stehen zur Verfügung

3. Terminvergabe

Wir unternehmen alles, um einen gewünschten Termin für die Entnahme der autologen Stammzellen zu realisieren.

Wir wissen, dass es unter Umständen lebenswichtig ist, dass schnellstmöglich und unter Beachtung des geplanten Behandlungsablaufs eine Stammzellentnahme erfolgt. Auch bei Eigenspenden ist Geschwindigkeit oft ein entscheidender Faktor für den Behandlungserfolg.

Manchmal ist die Terminabstimmung sehr aufwendig, so dass wir unter Umständen nicht umgehend Termine nennen können. Bei eiligen Fragen können Sie uns aber jederzeit anrufen, um sich nach dem aktuellen Stand zu erkundigen. Der Termin bei vorausgegangener Chemotherapie kann immer nur geschätzt werden. Je nach Geschwindigkeit der Erholung des Blutbildes können erhebliche Abweichungen auftreten.

  • Eine schnelle Terminvergabe ist entscheidend
  • Bei Fragen rufen Sie uns an

3. Voruntersuchung

Die Voruntersuchung soll sicherzustellen, dass der Patient durch die Spende nicht gefährdet wird.

Sie beinhaltet eine Blutentnahme, ein EKG, eine Oberbauchsonographie und eine ausführliche ärztliche Untersuchung, die eine medizinische und Verhaltensanamnese einschließt sowie der Beurteilung der peripheren Venenverhältnisse dient.

Die Laboruntersuchung der Blutprobe beinhaltet neben Routineuntersuchungen auch spezielle infektiologische Untersuchungen, die ausschließen sollen, dass eine Gefährdung von dem Transplantat ausgehen kann.

  • Gewährleistung der Durchführbarkeit des Spende
  • Ausschluss einer Gefährdung des Patienten ist Voraussetzung für Spende

4. Mobilisierung

Ziel der Mobilisierung ist es, eine ausreichende Menge von blutbildenden Stammzellen aus dem Knochenmark in das zirkulierende Blut zu bewegen.

Dieser Schritt ist nur erforderlich, wenn eine Stammzellentnahme aus dem Blut erfolgen soll, was jedoch mehr als 90 Prozent der Fälle betrifft.

Es stehen verschiedene Medikamente für die diesen Zweck zur Verfügung. Meist wird die Stammzellmobilisierung durch die Gabe eines hormonähnlichen Präparats erreicht, das über fünf Tage subcutan zum Beispiel unter dieBauchhaut injiziert wird.

Es handelt sich um ein bei zehntausenden von Spendern langjährig erprobtes Vorgehen, dessen problematischste Nebenwirkung das Auftreten von Knochenschmerzen ist.

  • Durchführung durch ambulante Gabe von hormonähnlichen Medikamenten über 5 Tage
  • gut erprobtes Verfahren mit Knochenschmerzen als häufigster Nebenwirkung

5. Leukapherese

Durch die Leukapherese wird mit Hilfe einer Maschine ein Teil der weissen Zellen aus dem zirkulierenden Blut entnommen. Enthalten die weissen Zellen Stammzellen, spricht man von einer Stammzellapherese.

Die Leukapherese kann ambulant durchgeführt werden und dauert etwa drei bis vier Stunden. Nach Punktion zweier Armvenen mit einer Verweilkanüle wird das Blut durch die Apheresemaschine geleitet, die in der Lage ist, spezielle Anteile der Blutzellen abzutrennen. Die abgetrennten Stammzellen werden in einem Beutel gesammelt, der zum späteren Transplantat oder Zellprodukt weiterverarbeitet wird.

Die Leukapherese ist ein erprobtes medizinisches Standardverfahren. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Muskelkrämpfe, die durch Kalziummangel auf Grund des Einsatzes von Citrat zur Gerinnungshemmung entstehen.

In den meisten Fällen ist nur eine Leukapherese erforderlich. Eine Wiederholung kann aber auch notwendig sein, wenn die Zahl der gesammelten Zellen nicht ausreichend ist.

  • Nach Punktion zweier Armvenen wird das Blut zur Zellabtrennung durch eine Apheresemaschine geleitet
  • ambulant in wenigen Stunden durchführbares gut erprobtes Standardverfahren

6. Nachkontrolle

Auch wenn Nebenwirkungen nur sehr selten auftreten ist es wichtig, dass nach der Stammzellentnahme Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden.

Diese beinhalten vor allem eine Laboruntersuchung, um festzustellen, dass alle Blutwerte sich im Normalbereich befinden bzw. keine durch die Zellentnahme vorübergehend hervorgerufenen Veränderungen mehr vorhanden sind.

  • Nachkontrollen können beim behandelnden Arzt durchgeführt werden
  • Bei Fragen oder Problemen nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf